Vergangene Woche Donnerstag - an Vatertag - war es wieder so weit und der SV Niederwerth lud zum traditionellen Dorfturnier ein. Selbstverständlich war auch der Karnevalsverein Niederwerth wieder mit einer bunten Truppe aus Altstars, ewigen Talenten, Nachwuchskarnevalisten und einigen Funken am Start. Als Trainerfuchs humpelte in diesem Jahr Felix Hause die Seitenlinie auf und ab, da er derzeit eher die orthopädischen Schuhe anstelle der Fußballschuhe schnüren muss. Im Tor begann Tim "Der Titan" Klöckner, der vom KVN bereits nach dem letztjährigen Dorfturnier mit einem Vertrag auf Lebenszeit ausgestattet wurde & auch in diesem Jahr wieder mit sensationellen Paraden zu begeistern wusste. Die „Abwehr aus Granit“ bildeten Benedikt Stein, Michel Stein & Nico Hilden. Zwar hat sich bereits vor Jahren eine Niederwerther Fußball-Legende mit ihrer Spielweise den Spitznamen „Holzbein Hilden“ erarbeitet, doch mit dem äußerst hölzernen Auftritt beim diesjährigen Dorfturnier wollte Nico Hilden ihm diesen Spitznamen wohl noch einmal streitig machen. Vor der Abwehr hatte Coach Hause die Qual der Wahl: So konnte er je nach Analyse der Gegner entscheiden, ob er eher auf ein laufstarkes Mittelfeld - bestehend aus Julian Kopp und Marcus Hoffmann - setzt oder ob man die Gegner mit Manfred "Dicki" und Leon Hause mürbe spielen und schwätzen will. Eine weitere Alternative bot sich durch die jungen Talente Max Klöckner und Ole Eickhoff, die sich bei ihrer ersten Dorfturnier-Teilnahme für den KVN gleich ins Rampenlicht spielen konnten. Im Sturm setzten die Narren im wahrsten Sinne auf "Gardemaß": Juliane Klöckner, Lena Faber, Laura Klöckner, Maren Augst sowie Sophie Faber sollten mit hohen Bällen gefüttert werden & so für Gefahr sorgen. Im ersten Spiel wartete mit der freiwilligen Feuerwehr gleich ein namhaftes Kaliber auf den KVN. Doch die Floriansjünger sollten sich an der aufopferungsvoll kämpfenden Defensive und dem überragenden KVN-Schlussmann Tim Klöckner die Zähne ausbeißen, sodass es letztlich kam wie es kommen musste: In einem Konter spielte sich Michel Stein im Alleingang über außen durch und setzte zu einem scharfen Schuss an, den die Feuerwehr-Defensive nicht entscheidend klären konnte. Maren Augst stand goldrichtig & netzte aus dem Getümmel zur viel umjubelten 1:0 Führung für den KVN ein, was auch den Endstand darstellen sollte. Wie dieser Treffer von der Feuerwehr-Dorfturnier-Legende Dieter Augst kommentiert wurde, ist bislang nicht überliefert. Beim anschließenden Tauziehen kratze man zwar alle vorhandenen Pfunde zusammen, musste sich in der traditionellen Feuerwehr-Paradedisziplin jedoch deutlich geschlagen geben. Zwar zog man im Anschluss auch fußballerisch in den beiden weiteren Vorrundenspielen gegen die „Bob-Mannschaft“ und den bis über die Staatsgrenzen hinaus bekannten „KC van der Strack“ den Kürzeren, konnte allerdings beide Tauziehen für sich entscheiden und zog somit sensationell – auch durch den Generationenbonus - in das Halbfinale ein, wo „die Gipfelstürmer“ auf die Narren vom Werth warteten. Auf ein Wortspiel, dass man den KC van der Strack somit aus dem Turnier rausgekegelt hat, wird an dieser Stelle verzichtet. Die KVN’ler schworen sich noch einmal ein und versuchten es gegen die fußballerisch schier übermächtigen „Gipfelstürmer“ mit italienischem „Catenaccio“. So warf sich der KVN mit vollem Herzblut in jeden Ball, rannte sich die Seele aus dem Leib und versuchte seinen Gegner mit guten gebrauchten Pointen aus der vergangenen Karnevalssession aus der Ruhe zu bringen. Hiervon zeigten sich die „Gipfelstürmer“ jedoch unbeeindruckt und konnten die Partie letztlich knapp für sich entscheiden. So kam es zum Siebenmeterschießen um Platz 3 gegen die Jungs von „Atletico Binblau“, die das andere Halbfinale verloren hatten. Leon Hause schoss den ersten Siebenmeter in die Maschen und brachte den KVN damit bereits auf die Siegerstraße. Was folgte waren die überragenden Minuten von Tim Klöckner, der sich als waschechter Elf- bzw. Siebenmeterkiller entpuppte und alle 4 folgenden Siebenmeter abwehrte. So hatte Ole Eickhoff die Entscheidung auf dem Fuß, blieb eiskalt und setzte den letzten Siebenmeter gekonnt zum KVN-Sieg in’s Eck. Die Sensation war perfekt! Der KVN stürmte auf Platz 3, was nach vielen Jahren der fußballerischen Dürre wohl eines der besten Ergebnisse aller Zeiten in der Dorfturnier-Geschichte des KVN darstellt. Ein lautes „Wir sind nur ein Karnevalsverein“ hallte über die Südspitze und die Inselnarren feierten diesen tollen Triumph – bei dem dennoch der Spaß zu jeder Zeit im Vordergrund stand – bis tief in die Nacht.